Zunächst einmal stelle ich mich vor den Shop, eine Art Showroom, der nicht als „Future Store“ definiert wird, sondern, so Dirk Vonten von weShop, ein Store der Gegenwart ist, der reale Technologien für den stationären Einzelhandel präsentiert.
Information, Inspiration, Emotion und Orientierung werden in dem weShop (https://weshop.info/) Store in Eschborn, Nähe Frankfurt am Main, vereint:
Am Schaufenster angekommen, kann ich mich mit meinem Smartphone in das WLAN von weShop einloggen und werde nach erfolgreichem Log-In danach gefragt, ob ich mir das aktuelle Sortiment für Frauen oder Herren ansehen möchte. Die aktuelle Kollektion ist auf Laufsport ausgerichtet und ich entscheide mich für das weibliche Sortiment.
Superwoman – die Musik im Ladengeschäft passt sich der Besucherin an
Sobald ich den Store betrete, fällt mir auf, dass alle Bildschirme mit Frauenbildern und dem aktuellen Sortiment aus der Sportkollektion bespielt werden. Auch die Musik passt sich dem Geschlecht an. Denn durch meine vorherige Auswahl am Schaufenster habe ich dem Store
mitgeteilt, dass ich eine Frau bin.
Nur wie ist es, wenn gleichzeitig mehrere Personen unterschiedlichen Geschlechtes den Store betreten? – Hier gilt das Prinzip: First come, first serve. Loggen sich parallel vor Betreten des Stores weitere Personen in das WLAN ein, um ein personalisiertes Einkaufserlebnis zu erhalten, wird im Store auch dementsprechend der männliche Part angesprochen, männliche Musik („What a man“) gespielt und Männer auf den Bildschirmen angezeigt.
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Tablets liefern mir umfangreiche Produktinformationen
Ich interessiere mich für ein Laufshirt. Für weitere Produktinformationen wird mir am Tablet, das am Regal befestigt ist, angezeigt, wie das Laufshirt ausfällt, bei wie viel Grad ich es waschen darf, aus welchem Material es besteht usw. Das Besondere hierbei ist, dass ich auch Kundenbewertungen angezeigt bekomme. Das kenne ich bisher nur vom Online-Shopping. Fällt die Größe M wirklich aus wie eine M oder soll ich doch lieber zu einer anderen Größe greifen? Andere Kunden unterstützen mich durch ihre Artikelbewertung beim Kauf. Ich merke schon, der Aufwand für den Kunden soll minimiert werden.
„Das könnte Ihnen auch gefallen“
Nun gut, ich probiere das Laufshirt doch einmal an. Durch RFID-Technologie wird in der Umkleidekabine erkannt, welche Artikel ich zum Anprobieren mitgenommen habe. Am Bildschirm in der Umkleidekabine werden sofort alle Produkte angezeigt, die ich mit rein genommen habe und auch hier erhalte ich weitere Produktinformationen. Zusätzlich erhalte ich weitere Produktvorschläge: „Andere Kunden kauften auch“, „Das könnte Ihnen auch gefallen“ kannte ich bisher nur in Online-Shops.
Die andere Sporthose, die mir tatsächlich gefällt, kann ich durch einen Lichtschalter ähnlichen Button mit der Aufschrift „Beratung erwünscht“ ordern. Durch Drücken dieses Schalters wird der Mitarbeiter im Store über sein Smartphone oder seine Smartwatch informiert und ich muss mich nicht wieder komplett anziehen und erhalte den weiteren Artikel in meine Umkleidekabine.
Dieser Schalter oder auch „Rufknopf“ genannt, kann ohne Strom und Batterie überall im Laden befestigt werden. Alleine durch das Drücken wird genug Power erzeugt, sodass keine weitere Energiezufuhr vonnöten ist. Zusätzlich zum Rufknopf, der mit individuellem Aufdruck bestellt werden kann, müssen Empfänger und Verteiler eingerichtet werden.
In meinen Augen ist dies eine mögliche Option auch für kleinere Einzelhändler, die sowohl in den Umkleidekabinen als auch an Regalen in hinteren Ecken diesen Schalter anbringen können, um die Beratungsleistung zu erhöhen. Denn kein Kunde möchte dem Verkäufer hinterherrennen oder barfuß mit halbangezogener Hose durch den Laden laufen, um die Hose in einer anderen Größe
zu suchen.
Weitere Informationen und Videos zur Veranschaulichung erhalten Sie hier: https://weshop.info/produkte-und-dientsleistungen/
Einzelhandelsflächen als Bühne für Erlebnisse schaffen
„Die meisten Kunden wollen keinen “WOW-Effekt”, sie wollen ein aufwandsfreies Einkaufserlebnis.“ Laut Autor und Retail Guru Matthew Dixon muss der stationäre Einzelhandel gute Ideen vorweisen, um den Kunden für einen Besuch in seinem Laden zu überzeugen. Denn der Kunde möchte
Produkte vergleichen können
Lange Schlangen am Checkout vermeiden
Produkte einfach finden können
Personalisierte Rabatte erhalten und
Sich in einem Laden zurechtfinden können (Quelle:
Capgemini Future of Retail Store Survey)
Der Point of Sale wird zum Ort des Einkauferlebnisses
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kunde ausreichende Produktinformationen, Orientierung, Emotionen und Inspirationen an allen Kontaktpunkten erwartet (Quelle: weShop). Der Einzelhändler muss den Kunden personalisiert ansprechen und auf individuelle Kundenwünsche eingehen. Damit geht auch die aufwandsfreie Beratung sowie der Service und Angebote an jedem Touchpoint einher.
Die Produktinformation ist, wie oben bereits angesprochen, durch eine Kombination aus Online- und Offline-Funktionen im stationären Ladenlokal möglich. Durch Anzeigen anderer Kundenmeinungen und -bewertungen wird die Produktauswahl am PoS authentischer.
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